Der Rathaussturm ist eine traditionelle Veranstaltung, die im Rahmen des Karnevals oder Faschings stattfindet. Es handelt sich um eine feierliche Zeremonie, bei der wir Narren am „Schmotzigen“ Donnerstag das Rathaus stürmen, um symbolisch die Macht zu übernehmen.
Typischerweise wird der Rathaussturm von viel Getöse angekündigt, der die Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger auf sich zieht. Wir Narren, die wir in all unseren bunten und fantasievollen Kostümen und Häsern gekleidet sind, versammeln uns auf dem Schwabenplatz und ziehen mit Musik und Gesang in einem fröhlichen Umzug zum Rathaus.
Vor dem Rathaus angekommen, wird eine kurze Ansprache gehalten, in der die Forderung nach der Herausgabe der Stadtschlüssel oder anderer Symbole der Macht formuliert wird. So überreichen wir Narren dem Bezirksvorsteher dabei eine humorvolle Forderung oder ein ultimatives „Jeck“ (närrischer Brief).
Nachdem die Forderung gestellt wurde, kommt es zu einer Art „Schlagabtausch“ zwischen uns Narren und den Vertretern der Stadtverwaltung, bei dem meist mit Humor und Scherzen reagiert wird. Schließlich übergeben die offiziellen Vertreter der Stadt die symbolischen Schlüssel oder erlauben den Narren den Eintritt ins Rathaus.
Im Rathaus selbst wird dann eine kurze feierliche Zeremonie abgehalten, bei der die Narren die Macht symbolisch übernehmen. Dabei werden humorvolle Dekrete verkündet und unser Jahresorden verliehen. Ebenfalls wird der Stadtbezirk Vaihingen durch das Einholen der Stadt-, Bezirks- und Landesfahnen symbolisch entmachtet und durch das Hissen der Vereinsfahnen die Regentschaft der Narren bis zum Aschermittwoch angedeutet.
Der Rathaussturm ist eine lustige und traditionsreiche Veranstaltung, die den Beginn der närrischen Tage markiert und dazu dient, den Karneval in der Gemeinde offiziell zu eröffnen. Es ist eine Gelegenheit für die Bürgerinnen und Bürger, gemeinsam zu feiern und für eine Weile die Alltagssorgen zu vergessen.